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Gruppentreffen 14. November 2009 |
Herr Wolfgang RYSY ( Erlangen ) - Dia-Vortrag in Doppelprojektion
- Botanische Expedition in Sabah (Nord-Borneo), Teil 2: in 1600 – 3600 m Höhe am Mount Kinabalu.
(-Teil 1, Herr Thilo Nordhausen: von 0 bis 1200 m Höhe)
(-Teil 2, Herr Wolfgang Rysy: in 1600 – 3600 m Höhe am Mount Kinabalu)

Mount Kinabalu

Nephelaphyllum pulchrum

Bulbophyllum membranifolium

Chelonistele lurida

Dendrochilum pterogyne

Rhododendron buxifolia
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Die Pflanzenwelt am Mount Kinabalu – mit 4100 m Höhe sogar der höchste Berg von ganz Südostasien (siehe Bild) – ist durch die vielen endemischen Arten einmalig und sehr beeindruckend. Das gilt sowohl für die Orchideen als auch für die Kannenpflanzen (Nepenthes), Rhododendren und die anderen Pflanzengattungen. Somit ist die Bergbesteigung durch den tropischen Regenwald äußerst lohnend, aber auch ziemlich anstrengend. Ein ca. 750 km² großes Gebiet wurde 1964 zum Nationalpark erklärt und gehört seit 2000 zum Naturerbe der UNESCO.
Ausgangspunkt ist das Hauptquartier am Fuße des Mt. Kinabalu in etwa 1600 m Höhe, das man von der Hauptstadt Kota Kinabalu in einer 2-stündigen Fahrt mit dem Linienbus erreicht. Hier gibt es Wanderwege in den Regenwald mit Orchideen (z.B.
Nephelaphyllum
pulchrum, siehe Bild) und anderen interessanten Pflanzen am Wegesrand, einen Botanischen Garten mit einer Sammlung von Orchideen aus der Umgebung (z.B. das hübsche
Bulbophyllum
membranifolium, siehe Bild) und auch Unterkunftmöglichkeiten.
Beim Beginn des Aufstiegs auf dem sog. „summit trail“ schien am frühen Morgen noch die Sonne und der Weg war noch relativ bequem zu laufen. Aber bald schon kamen die steilen Strecken, die z. T. mit Hilfe von eingebauten Stufen (insgesamt über 2500!) überwunden werden mussten. Auch die Sonne versteckte sich langsam. Das Fotografieren der Pflanzen am Wegesrand verhalf zu angenehmen Pausen. So fanden wir u. a. eine blühende Pflanze der Orchidee
Chelonistele lurida, siehe Bild. Doch zur späteren Mittagszeit ab einer Höhe von etwa 2400 m begann es zu regnen, erst sehr sachte, aber später erwischte uns der fast tägliche Tropenregen, der uns fast bis zur Unterkunftshütte „Laban Rata“ in 3272 m Höhe begleitete. Da war an Fotografieren nicht mehr zu denken; alles musste wasserfest verpackt werden. Der Bergpfad glich einem Bachbett. War der Regen nicht schon unangenehm genug, so kam ab etwa 2900 m Höhe die merklich dünnere Luft hinzu, die den steilen Anstieg weiter erschwerte. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir endlich unser Ziel; und tatsächlich lugte zu diesem Zeitpunkt die Sonne zwischen den schwarzen Wolken hindurch.
Am nächsten Morgen schien zunächst die Sonne, und wir erklommen weitere Höhenmeter bis zur Pflanzengrenze bei etwa 3600 m Höhe. Auf diesem Weg fanden wir wieder interessante Pflanzen, z.B. die endemischen Orchideen
Dendrochilum pterogyne und
Eria grandis, siehe Bilder. Gegen Mittag waren wir in der Unterkunftshütte zurück, und das war auch gut so; denn den ganzen Nachmittag und Abend schüttete es in Strömen. Auf den steilen glatten Felswänden bildeten sich unzählige kleinere und größere Wasserfälle.
Am folgenden Tag erfolgte der Abstieg. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Der übliche nachmittägliche Tropenguss fiel aus; es gab nur etwas Nieselregen. So konnten wir weitgehend ungestört bergab botanisieren. Beeindruckend waren die großen, meist rot blühenden Rhododendron-Büsche (z.B.
Rhododendron
buxifolium; siehe Bild). Auch eine endemische Erdorchidee erweckte unser Interesse; es war eine Verwandte unserer heimischen Waldhyazinthe mit dem botanischen Namen
Platanthera
kinabaluensis, siehe Bild. Für den Abstieg ab 2700 m Höhe wählten wir nicht den Weg zum Hauptquartier wie beim Aufstieg sondern einen Weg weiter nach Osten nach Mesilau (in etwa 1900 m Höhe). Dort fanden wir u. a. noch eine weitere Erdorchidee
Dilochia cantleyi (siehe Bild) und die berühmte Kannenpflanze mit den größten, über 2 Liter fassenden Kannen
Nepenthes rajah (siehe Bild).
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Alle Rechte
bei W. Rysy.
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